Angekommen.
Wir sind fertig mit Umzug und Umbau. Ab jetzt wird gelebt. Ich freue mich über die Ruhe, denn die gibt mir Energie. Und ich freue mich über die Wildnis um uns herum, denn die gibt Zerstreuung und die Erlaubnis, Gedanken einmal abschweifen zu lassen.
Grippegefühl und Muskelschmerzen gehen nicht mehr weg, dazu kommen jetzt auch Gelenkschmerzen vor allem in den Händen. Das ganze kommt in Wellen und immer im Paket, sehr oft kommt der nervige Ausschlag dazu, den ich einfach mit Cortisonsalbe wegschmiere. Zum Arzt gehe ich nicht mehr, denn beim letzten Besuch (Gelenkschmerzen im Paket) kam wieder ein süffisantes “was ist denn jetzt schon wieder?”, eine 30-Sekunden-Diagnose ohne jeden Gelenkkontakt (Arthrose, bekommt man in Ihrem Alter) und der Vorschlag, mir (selbstverständlich auf eigene Kosten) eine Gelenkschiene zu besorgen. Auf der AU, nach der ich nicht gefragt und die ich einfach durch Arbeit ignoriert habe, stand dann lediglich eine dieser berüchtigten F-Diagnosen. Sprich: ich bin jetzt offiziell Psycho, man sagt mir das aber nicht ins Gesicht. Ab jetzt bin ich also auf mich allein gestellt.
Wir fahren zum CSD nach Köln. Diesmal haben wir Kühlpacks und eine üppige Hausapotheke im Gepäck. Diesmal läuft’s nicht gut: es sind weniger kauflustige Menschen da, tatsächlich auch weniger Lustige. Liegt wohl am verschobenen Termin, geht nicht nur uns so. Shit happens. Mir selber geht es hundsmiserabel – ich kann mich kaum auf den Beinen halten und würde lieber im Bett liegen als am Stand in der Sonne zu stehen. Nach außen lächele ich das weg, nach innen schiebe ich meine miese Verfassung auf die schlechten Umsätze. Einfache, naheliegende Lösung.
Wieder zurück merke ich, dass mein Maximal-Niveau gefallen ist. Im Garten lädt der Akku auf, ganz egal ob ich dort einfach nur sitze oder rumwerkele. Aber selbst voll geladen reicht sein Inhalt nur noch für einen halben Tag Power.